Woche 6: Wie wir wirklich reich werden

Wir müssen über Geld reden. Wirklich, ganz im Ernst. Es war eines der Wenns von letzter Woche. Erinnerst Du dich noch daran? 

Schon recht früh in unserer Kindheit durfte” unser Künstler*Innen-Ich lernen, dass uns Kunst kein Geld einbringen wird. Lern lieber etwas Vernünftiges, denn ein ordentlicher Job verschafft dir ein Dach über dem Kopf, etwas zum Anziehen und bringt das Essen auf dem Tisch. Oft genug gehört, hat sich dieser Einwand zu einer handfesten Blockade entwickelt. Wenn ich nur erstmal genug Geld habe, dann kann ich ja immernoch kreativ sein, trösten wir uns.

Julia Cameron sieht das freilich anders.


Jeder Mensch sehnt sich danach, seiner Bestimmung zu folgen. Wenn wir tun, was uns bestimmt ist, dann strömt Geld zu uns, Türen öffnen sich für uns, wir fühlen uns nützlich und unsere Arbeit fühlt sich wie ein Spiel an.

Julia Cameron, Der Weg des Künstlers, S. 189.


Ich gebe zu, bei diesem Satz hat mein Skepsis-Alarm regelrecht geschrillt. Doch dann hat sich völlig überraschend tatsächlich eine Tür aufgetan und weil ich ja jetzt viel mutiger bin, habe ich voller Vorfreude und Neugier beschlossen, zu erforschen was hinter ihr liegt. Doch dazu vielleicht ein andermal…
Julia Cameron jedenfalls lädt uns auch hier wieder ein, darauf zu vertrauen, dass es das Universum gut mit uns meint. Das Universum ist nicht geizig, ganz im Gegenteil. Woher sie diese Sicherheit nimmt? Weil unsere Welt so unglaublich bunt und vielfältig ist.

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Schau dir nur die Schmetterlinge an. Oder die Farbenpracht einer Frühlingwiese. Oder das heitere Gewimmel bunter Meerestiere in einem Riff


Wenn wir Gottes Schöpfung betrachten, dann wird deutlich, dass der Schöpfer selbst nicht wusste, wann er aufhören sollte. Es gibt nicht nur eine Blumenart mit rosa Blüten, sondern Hunderte von ihnen. Schneeflocken sind natürlich die höchste Übung in purer kreativer Schaffensfreude. Nicht zwei von ihnen sind gleich. Vielleicht ist dieser Schöpfer doch jemand, der unsere kreativen Unternehmungen unterstützt.

Julia Cameron, Der Weg des Künstlers, S. 187f.


Das Universum ist nicht geizig. Wir selbst sind es, die uns die schönen Dinge des Lebens verwehren. Doch ab jetzt ist Schluss damit. Ab jetzt führen wir ein echtes Luxusleben! Wir gönnen uns ein paar Minuten für uns selbst. Wir gönnen uns einen Platz, der ganz allein unser ist, selbst wenn das nur ein Fach in einem Regal oder ein Fensterbrett ist. Und wir gönnen uns die Schale frischer Heidelbeeren, auch wenn die gerade 2,50€ kostet. Denn vielleicht sind 2,50€ viel für eine so kleine Schale, aber sind sie zuviel für ein echtes Glücksgefühl?
Wenn wir uns solchen kleinen Luxus gönnen und wenn wir aufhören, immer so verdammt vernünftig zu sein, dann erfahren wir das Gefühl wahren Reichtums und dann können wir wirklich aus dem Vollen schöpfen und wahrhaft kreativ sein…

>>> Woche 7

21 Kommentare zu „Woche 6: Wie wir wirklich reich werden“

  1. Liebe Mo,
    mit den Worten, die ich gerade in einer pinken Herz-Farbe bei Christiane *aufgelesen* habe, bringe ich die rhetorisch gemeinte Frage mit: Wann hören wir auf unser Herz und schöpfen aus dem Vollen in uns, das schon längst da und angelegt ist und nur darauf wartet, dass wir es sehen …?
    Und ich mag die Schmetterlinge, ihre Farben, ihre Einzigartigkeit, ihre Besonderheit und in ihnen, den kleinen, zarten Geschöpfen, in denen schon wahrhaft Großes innewohnt … Wird der Schmetterling doch auch als Krafttier als Symbol für Wandlung und Transformation beschrieben.
    Danke dir für deinen mutmachenden Blogeintrag bei trübem, nasskalten Wetter,
    liebe Grüße,
    Mia

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  2. Liebe Mo,
    Nach diesem Kommentar packe ich den Script für’s nächste Präsenzwochenende ein und lege mich in den Park zum Lesen. Davor gönne ich mir ein Eis (2 Kugeln!). Dann ist nämlich vorbei mit der schlechten Laune, die mich heute Montag drückt. Auch Dank Deines Blogs 🙂
    Herzlich, Urs

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  3. Liebe Mo,
    vielen Dank für dieses wunderbare Plädoyer für das Genießen – seien es die Farbe, die uns die Natur im Überfluss in Blumen oder Schmetterlingen (was für schöne Fotos von dir!) schenkt oder sei es der Geschmack einer Beere – gerne auch eine Schale voll, egal wie „teuer“.

    Ich ertappe mich auch oft dabei, knausrig zu mir selbst zu sein, anstatt mir etwas zu gönnen (muss noch nicht mal etwas Materielles sein). Deinen letzten Satz möchte ich wirklich verinnerlichen:
    „Wenn wir uns solchen kleinen Luxus gönnen und wenn wir aufhören, immer so verdammt vernünftig zu sein, dann erfahren wir das Gefühl wahren Reichtums und dann können wir wirklich aus dem Vollen schöpfen und wahrhaft kreativ sein…“
    Vielen Dank dafür!

    Herzliche Grüße
    Ulrike

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    1. Liebe Ulrike,
      gern geschehen und gleichfalls vielen Dank für Deine netten Worte und Deine Offenheit. Ich freue mich sehr, wenn mein Post dich dazu animiert, ab jetzt noch freundlicher zu dir selbst zu sein & dir nach herzenlust zu gönnen. Du hast es dir wahrhaft verdient!
      lg. mo…

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  4. Liebe Mo,

    dein Beitrag passt zu dem, was ich in der letzten Woche von den Schamanen vorgelebt bekam. Vertraue und du wirst beschenkt, folge dem Ruf deines Herzens und Türen werden sich öffnen. Ich habe das Gefühl, ich bin noch wie ein frisch geborenes Rehkitz mit wackeligen staksigen Beinen unterwegs und schon tun sich wirklich kleine Türen auf… Wäre es nicht wundervoll, wenn wir eines Tages gemeinsam alle aus unserem Semester leicht und befreit über die Wiesen tollen könnten, ohne uns jemals wieder von Gedanken an den schnöden Mammon aufhalten zu lassen ? Ich werte deine Worte nun als Zeichen, meinen Weg unbeirrt weiterzugehen und meiner Leidenschaft endlich zu folgen. Lange genug habe ich sie schließlich überhört!

    Danke !!!

    Hedda

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    1. Liebe Hedda,
      das klingt wirklich nach einem großartigen Erlebnis. Ich freue mich sehr für dich, dass Du diese Erfahrung machen konntest und dir so viel mitnehmen konntest. Und mit einer wunderbaren Vision von uns allen wie Elfengleich über die Wiesen schweben und tollen verbleibe ich für heute mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Danke und bis morgen
      mo…

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  5. Liebe Mo…
    welch wunderbare Bilder in diesem Post. Diese Blumenwiesen sind Entspannung pur. Und auch diese filigran Schmetterlinge. Ich finde, wenn man sich einfach ein paar Minuten in diese Bilder versenkt und dem Frieden nachspürt, der von diesen Bildern ausgeht – so empfinde ich es jedenfalls – hat man sich auch schon etwas gegönnt – hast Du mir etwas gegönnt. Danke Dir
    Liebe Grüße
    Anne

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  6. Liebe Mo…,
    ein Thema, über das ich viel nachdenke. Ein Thema, das mich immer wieder herausfordert, denn es heißt, Vertrauen zu haben.
    In der letzten Zeit habe auch ich mich darin geübt (eine erneute Synchronizität!): immer wieder, wenn ich etwas nicht kaufen wollte (es handelte sich ohnehin eher um Kleinigkeiten, wie etwa um die unvernünftig teuren Beeren), habe ich gedacht: jetzt erst recht. Bin mit meinen Kindern eben an zwei Abenden hintereinander essen gegangen. Und hinterher sogar noch ein Eis! Wenn ich gedacht habe: wir haben doch schon gestern …, habe ich gleich hinterher gedacht: und es war schön, und deshalb machen wir es heute wieder! Ja, auch darin muss man sich üben.
    Ich jedenfalls muss erstmal lernen, auf Verzicht nicht „stolz“ zu sein wie auf eine Leistung.
    Auch geholfen hat mir der Gedanke, dass ich niemandem etwas wegnehme. Dass es von allem im Überfluss gibt. Und dass ich keine Schuldgefühle zu haben brauche.
    Wie schön, ähnliches heute Abend bei dir zu lesen.
    Sei herzlich gegrüßt!
    Fe.

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    1. Liebe Fe,
      es freut mich sehr, dass Du dich bereits im Gönnen übst und auch schon richtig gut darin bist. Mach weiter so. Sich selber Gutes zu tun, ist wie Balsam für die Seele.
      Lg. mo…

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  7. Liebe Mo,
    wieder Danke für die nächsten Einblicke in Dein Künstler-Experiment! Cameron und Du machen ja auch vor heiklen Themen nicht Halt: das liebe Geld! Ich war erst irritiert, als ich das Kapitel las. Geld ist irgendwie nicht so mein Thema. Deine Bilder holen mich dann aber genau dahin ab: Reichtum im Überfluss in der Natur, einfach so geschenkt, umsonst! Mein nächster Post handelt auch von Schmetterlingen…
    Ich bin hängengeblieben bei: „Jeder Mensch sehnt sich danach, seiner Bestimmung zu folgen.“ Auch wenn ich das Wort Bestimmung selbst nicht verwenden würde, weil bei mir Assoziationen zu der „einen“ Bestimmung entstehen, die ich verpassen oder erreichen kann. Ich glaube nicht, dass mein Weg „vorherbestimmt“ ist. Aber das ist eine andere Diskussion. Ich folge auch gerade meiner inneren Spur und mache spannende Entdeckungen und hoffe, dass ich auch Mut habe, mir treu zu bleiben!
    Ich bin gespannt auf die Tür, die sich geöffnet hat, wie Du andeutest!
    Liebe Grüße
    Christiane

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    1. Liebe Christiane,
      vielen Dank für dein schönes Feedback. Deinen Einwand in Bezug auf die Bestimmung kann ich gut nachvollziehen. Auch ich glaube nicht an den einen vorbestimmten Weg. Ich denke, bei Julia Cameron ist das viel allgemeiner zu verstehen, nämlich in Bezug auf das Ausleben unserer wahren Natur, also unserer Kreativität. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß auf deinem Weg und noch viel mehr vom Reichtum for free.
      Liebe Grüße
      mo…

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  8. […] Dabei frisst die echte Raupe nur Grünzeug und sieht dabei auch eher unscheinbar und hässlich aus. Wir pflücken sie vom Salat oder übersehen sie auf den Blättern eines Baumes. Oder wie wir: auf dem Basilikum in unserer Küche. Ihre Daseinsberechtigung besteht nur im Fressen, eben dick und kugelig zu werden wie die Kleine Raupe Nimmersatt. Und dann kommt die Phase des Rückzugs im Kokon. Die Raupe wechselt quasi die Haut, schirmt sich kompett ab von der Außenwelt. Und was dann im Inneren geschieht, ist ein kleines Wunder: aus der hässlichen, unscheinbaren Raupe wird ein wunderschöner Schmetterling! Das Univerum ist nicht geizig. […]

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